Ist von „Mulch“ die Rede, so denkt der selbstdiplomierte Hobbygartenfachmann dabei zuerst einmal an - Rindenmulch. Und erst in zweiter Instanz an - Rindenmulch. Dabei ist Mulch genau genommen JEDE ungebundene Schicht, die den Boden bedeckt. Das kann organisches Material sein, wie eben Rindenmulch (oder Rasenschnitt, Strauchhächsel usw. ) oder auch mineralisches wie Kies oder Split.
(Rinden)mulch ist sehr oft das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, den Bereich um den Rasen herum unkrautfrei zu halten. Aber im Ernst - Rindenmulch ist super. Wenn man damit beispielsweise Wege auslegt. Eine 5 cm dicke Schicht ist ein wunderschönder Wegebelag. Bei mir ist das im "Waldgarten" der Fall - dort passt es optisch hervorragend zwischen Farne und Seggen. Auf Beeten hingegen ist Rindenmulch – der bei uns überwiegend ein Abfallprodukt aus Nadelholzrinde ist – nur bedingt zu empfehlen. Er hinterlässt ein sehr saures Milieu. Gut, wenn er unter Rhododendren, Hortensien oder Heidelbeeren zum Einsatz kommt, die lieben das. Allerdings verbraucht er beim Zersetzen große Mengen an Stickstoff. Dieser fehlt dann den Pflanzen, deren Wurzeln gemulcht sind. Deshalb ist Rindenmulch-Sackware oft schon ein stickstoffhaltiger Dünger beigesetzt.
Und so mache ich es: Der Rindenmulch vom Waldweg ist bereits nach einem Jahr so weit kompostiert, so dass ich ihn im nächsten Frühjahr unter Hainbuchenhecken und oben genannten Gehölzen/Sträuchern verteilen kann. Unter Zugabe von etwas Hornspäne oder ähnlichem. Auf den Weg kommt dann frische Rinde. Übrigens: Spätestens nach zwei Jahren ist bei einigermaßen feuchter Witterung aus den Rindenresten Waldboden geworden. Im Vorgarten eignet er sich daher nicht so gut für Wege, weil man die Erde dann mit ins Haus nimmt. Das weiß ich aus leidiger Erfahrung. Deshalb ist an dieser Stelle bei uns nun auch ein Kiesweg.
Übrigens: Frischer Rindenmulch soll von Schnecken gemieden werden. Es ist daher seit langer Zeit beliebt, die Wege im Gemüsegarten damit auszustreuen. Und wenn das mit den Schnecken nicht stimmt, so ist es doch ein angenehm duftender Wegbelag. Und dazu noch günstig.
Ein Tipp zum Kauf: Geht nicht in den Baumarkt und kauft das Zeug in Säcken. Es sei denn, Ihr benötigt wirklich nur drei-vier davon. Ansonsten ist derjenige gesegnet, der auf einen Anhänger zurück greifen kann. Dann ab zum Sägewerk, holzverarbeitenden Betrieb oder Baustoffhof. Dort kostet ein Kubikmeter um die 30 Euro.