Der deutschen liebstes Mittel im Kampf gegen das Insektensterben scheint das Insektenhotel zu sein. Jeder ernstzunehmende Baumarkt hat so etwas im Angebot. Vom Typ "Schmeißfliegen-Absteige" bis "Edelbienen-Luxusressort" mit Spa und Fitnessbereich ist für jeden Geldbeutel was dabei. Am meisten davon profitieren vermutlich die Baumärkte. Denn eine Sache vergisst man schnell: Wer möchte schon gerne in einem Hotel in der Wüste oder am Rande einer Mülldeponie Urlaub machen? Zumal wenn das Buffet zwei Flugstunden entfernt steht. So ungefähr muss es aber für Wildbiene & Co. sein, wenn das teure Fliechfleuch-Hotel am Rande eines Edelrasens oder eines Schotter"gartens" steht. Niemand will so etwas. Zumindest Insekten nicht.
Zu erst einmal sollten wir also um die Nahrungsgrundlage kümmern. Um der heimischen Insektenwelt – aber natürlich auch dem Auge – ganzjährig etwas zu bieten, sollte im Garten immer etwas blühen. Es beginnt bei mir im Januar mit Hamamelis und Lenzrosen, setzt sich fort über Krokusse und Schneeglöckchen, bevor dann im April die Felsenbirne blüht. Hunderte Zwiebelblumen sind bereits eingezogen, beispielsweise auch die einzige heimische Wildtulpenart, die Weinbergtulpe. Sie wächst vereinzelt sogar verwildert bei mir am Weinberg, passenderweise.
Im Frühsommer übernehmen die Stauden die Regie im Garten, sie sorgen für eine überschwängliche Blüte bis in den Oktober/November. Über 400 habe ich im ersten Jahr bereits gepflanzt, viele weitere werden folgen. Die allermeisten Stauden sind Teilstücke aus meinem alten Garten bzw. von GartenfreundInnen.
In Bereichen, die noch nicht fertig angelegt werden konnten, wächst z.T. eine regionale Wiesenmischung, die an die Klima- und Bodenverhältnisse in Norddeutschland angepasst ist. Wenn die Stauden beim ersten Frost abzusterben beginnen, blüht im November noch die Winterkirsche, bevor der Kreislauf von neuem beginnt.
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